Restlos
...Lebensmittel wertschätzen im Bergischen Land!
Wir alle wissen, dass Lebensmittel kostbar sind. Dennoch landen jedes Jahr Tonnen von Nahrungsmitteln im Müll – sei es in der Landwirtschaft, bei der Verarbeitung, im Handel, Restaurants oder bei uns zu Hause. Dabei handelt es sich nicht nur um Ungenießbares. Das hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf unsere Gesellschaft.
Der BAV-Zero Waste Club möchte ein Bewusstsein für dieses Thema schaffen und gibt praktische Tipps, wie wir alle dazu beitragen können, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
Wie nachhaltiges Einkaufen gelingt
Ein erster Schritt gegen Lebensmittelverschwendung ist es, uns bewusst zu werden, wie wir einkaufen. Beachten wir einige Punkte, so werden wir Schritt für Schritt zu einem nachhaltigen Einkaufsverhalten kommen.
- Einkaufszettel benutzen, damit wir kaufen, was wir benötigen
- Packungsgröße beachten, damit wir die passende Menge kaufen
- Häufigkeit verringern, denn bei täglichen Einkäufen, kaufen wir insgesamt meist mehr, als beim Wocheneinkauf
- Zeit nehmen und bewusst wählen, damit wir nachhaltige Produkte finden
In manchen Läden werden Waren mit kurzem Haltbarkeitsdatum oder die nicht schön aussehen separat angeboten.
Wie richtige Lagerung wirkt
Neben einem nachhaltigen Einkauf hilft uns auch die richtige Lagerung dabei, weniger Lebensmittel zu verschwenden. Allgemein ist es wichtig, verderbliche Lebensmittel richtig zu kühlen und die Kältezonen des Kühlschranks zu beachten. Haltbare Waren halten am längsten, wenn sie dunkel und trocken gelagert werden. Außerdem hilft es regelmäßig das Haltbarkeitsdatum der Vorräte zu kontrollieren. Sind sie abgelaufen, prüfen wir mit unseren Sinnen – sehen, riechen, fühlen und schmecken – ob die Lebensmittel noch genießbar sind und verarbeiten diejenigen, die noch gut sind, zeitnah.
Im Kühlschrank ist es kalt - doch nicht überall herrscht die gleiche Temperatur. Die Luft im Inneren des Kühlgerätes zirkuliert ständig und die kalte Luft fällt nach unten. Auf der unteren Ablage liegt die Temperatur etwa bei ca. 2 bis 3 Grad Celsius, während im oberen Fach sowie in den Ablagen der Türen bis zu 6 Grad Celsius mehr gemessen werden. Obwohl sich das Gemüsefach ganz unten im Kühlschrank befindet, herrschen hier Temperaturen von etwa 6 bis 9 Grad Celsius. Verschiedene Lebensmittel stellen unterschiedliche Ansprüche an ihre Lagertemperatur. Daher ist wichtig zu wissen, in welcher Ebene des Kühlschrankes welche Lebensmittel aufbewahrt werden.
Im obersten Fach werden am besten die gekochten Lebensmittel gelagert. In der Mitte herrscht die optimale Temperatur für Milchprodukte wie Käse und Joghurt. Ins unterste Fach gehören die verderblichsten Lebensmittel wie frischer Fisch und Fleisch. Im unteren Teil des Kühlschranks befindet sich das Gemüsefach. Es ist ideal für die Lagerung von Obst und Gemüse. Hier bleiben die Vitaminspender lange frisch, ohne dass sie ihre wertvollen Inhaltsstoffe einbüßen.
Einiges Obst und Gemüse kommt besser nicht in den Kühlschrank: Bananen vertragen die Kälte nicht gut und werden sehr schnell braun, Tomaten verlieren in der Kühlung ihren leckeren aromatischen Geschmack und Kartoffeln schmecken nicht mehr nach Kartoffeln, wenn sie im Kühlschrank gelagert werden.
Wann immer die Möglichkeit besteht sollte Obst und Gemüse in unterschiedlichen Schubfächern aufbewahrt werden, da es sonst passieren kann, dass sie gegenseitig ihren Geschmack annehmen.
Werden Lebensmittel nach dem hier gezeigten Prinzip im Kühlschrank aufbewahrt, so ist dies die beste Garantie für eine möglichst lang anhaltende Frische. Zudem kann beim Einräumen darauf geachtet werden, dass Produkte mit jüngerem Mindesthaltbarkeitsdatum einen Platz weiter vorn bekommen, damit diese als erstes verbraucht werden.
Und noch ein Tipp: in einem übervollen Kühlschrank kann die Luft nicht mehr so gut zirkulieren. Zudem leidet die Übersichtlichkeit, wenn der Kühlschrank mit Lebensmitteln vollgestopft ist und wir am Ende selbst nicht mehr wissen, was sich eigentlich alles darin befindet.
Wie wir Lebensmittel wertschätzen
Durch die ständige Verfügbarkeit haben wir verlernt, Lebensmittel wertzuschätzen. Da Obst und Gemüse natürliche Produkte sind, sollte es selbstverständlich sein, dass sie nicht immer perfekt aussehen. Machen wir uns den Lebensweg von Nahrungsmitteln bewusst, stellen wir fest, dass sie zur Herstellung, beim Transport, bei der Lagerung und schließlich im Verkauf viele wertvolle Ressourcen benötigen.
Ein kleines Experiment kann uns dabei helfen, Lebensmittel wieder mehr wertzuschätzen. Schreiben wir einen Monat lang auf, was wir an Lebensmitteln weg schmeißen. Werden wir uns dieser Menge bewusst und passen unser Kaufverhalten an. Damit schonen wir Umwelt und Geldbörse.